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„Einmal im Leben haben wir Recht bekommen!“

Behinderung Gesundheit Über uns

„Irgendwann verliert man einfach den Glauben daran, dass es gerecht zugeht…“ Uwe Dierks, 61, aus Grömitz hat in seinem Leben schon einiges mitmachen müssen. Immer wieder kämpfte er sich wieder hoch – nur um den nächsten Nackenschlag einstecken zu müssen. Doch zumindest finanziell konnte der Sozialverband Uwe Dierks helfen.

Uwe Dierks aus Grömitz und seine Frau

Sozialverband setzt Ansprüche gegen Berufsgenossenschaft durch

Der 61-Jährige ist gelernter Maler. Schon 1974 erlitt er den ersten Arbeitsunfall – nach einem Sturz aus der dritten Etage eines Geschäftshauses. Mit Folgen: Uwe Dierks lag drei Wochen im Koma, erlitt Brüche im Beckenbereich sowie zahlreiche weitere Verletzungen, darunter einen Trümmerbruch im Sprunggelenk. „Seitdem hab‘ ich ’nen Gang wie ’ne Ente“, so der gebürtige Nordrhein-Westfale. Doch sobald die Verletzung verheilt war, ging es weiter: Selbstständigkeit, später im Angestelltenverhältnis. Uwe Dierks arbeitete weiter als Maler.

2012 dann der Umzug nach Ostholstein. Gemeinsam mit Frau Marion und Hund Soraya geht es nach Grömitz. „Wir wollten da wohnen, wo andere Urlaub machen“, erinnert sich Marion Dierks. Ihr Mann findet schnell eine Anstellung als Maler. Doch schon nach kurzer Zeit der Schicksalsschlag: Bei Malerarbeiten an einem Hochhaus bleibt Dierks mit dem Fuß hängen, die Achillessehne reißt.

Auch hier erkennt die Berufsgenossenschaft (BG) den Arbeitsunfall an und zahlt Verletztengeld. Vorerst.

„Das waren schlimme Zeiten“

Doch schon nach wenigen Wochen gibt es Probleme. „Die haben plötzlich angezweifelt, dass es ein Arbeitsunfall war. Weil ich ja schon früher gehumpelt bin, wegen meines Sprunggelenks“, so Dierks. Und tatsächlich beendet die BG die Zahlung des Verletztengeldes, stattdessen folgt das deutlich niedrigere Krankengeld.

Das Ehepaar Dierks schaltet den Sozialverband ein. Widerspruch gegen den Bescheid der BG, anschließend Klage vor dem Sozialgericht in Lübeck. Marion Dierks erinnert sich: „Die haben uns gleich gesagt, dass wir mit mindestens zwei Jahren Wartezeit rechnen müssen. Und so war es dann auch.“

Doch die finanziellen Sorgen sind nichts im Vergleich zu dem, was Uwe Dierks mit seiner Achillessehne erlebt.

Bei der ersten Operation vergessen die Ärzte zwei Nähte in der Wunde. Alles halb so wild, heißt es anfangs. Doch dann treten Komplikationen auf, der 61-Jährige muss erneut operiert werden. Und dann noch einmal. „Nach dem dritten Eingriff bin ich aufgewacht und habe erfahren, dass mir die Achillessehne entfernt werden musste“, so Uwe Dierks. „Ich habe mich gleich gefragt, wie ich denn nun je wieder als Maler arbeiten soll.“

Nach anderthalb Jahren geht es mit dem Krankengeld zu Ende. Und Dierks fängt tatsächlich wieder an zu arbeiten. „Ich weiß auch nicht, wie er das geschafft hat. Es ging ihm gesundheitlich so schlecht, dass er abends kaum durch die Wohnung laufen konnte“, sagt seine Frau. „Das waren schlimme Zeiten.“

Nach mehr als zwei Jahren meldet sich auch das Sozialgericht: Ein Termin ist angesetzt, endlich. Und nach einer kontroversen Diskussion inklusive neuem Gutachten bekommt Uwe Dierks endlich Recht: Der Riss der Achillessehne ist eindeutig Folge eines Arbeitsunfalls. „In dem Moment ist eine Riesenlast von uns abgefallen“, so das Ehepaar. „Endlich haben wir einmal Recht bekommen.“

Ein zusätzliches Weihnachtsgeschenk

Beim Sozialverband ist Torsten Rosenkranz für die anwaltliche Betreuung von Uwe Dierks zuständig: „Ich habe den beiden sofort gesagt, dass die Zahlung der Berufsgenossenschaft auch verzinst werden muss. Die vergessen das nämlich ganz gern einmal.“ Und genauso kommt es. Doch durch den Hinweis von Torsten Rosenkranz erhalten Marion und Uwe Dierks zu Weihnachten 2017 eine satte Nachzahlung der BG.

Doch damit nicht genug: Marion Dierks, die über die Jahre immer wieder für ihren Mann im Internet recherchiert, findet einen interessanten Beitrag im Netz. „Da stand, dass ein neuer Arbeitsunfall dazu führen kann, dass ein älterer Unfall wieder aufgerollt wird. Dass also eine neue Zahlung für den früheren Unfall möglich ist.“ Torsten Rosenkranz vom SoVD wird erneut tätig und sichert dem Ehepaar eine zweite Verletztenrente.

Der Sozialverband Schleswig-Holstein hilft in sozialen Fragen. Wir vertreten unsere Mitglieder bis zum Sozialgericht, zum Beispiel bei Problemen mit der Erwerbsminderungsrente oder dem Behindertenausweis.

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Kommentare (2)

  • user
    Sonja Struwe
    am 14.07.2018

    Ich habe auch sehr schlechte Erfahrungen mit der Gewerkschaft gemacht und danach sehr gute mit dem Sozialverband Deutschland.

  • user
    Erik Lemburg
    am 12.07.2018

    Wäre ich bloß schon viel früher dem SoVD beigetreten! Der DGB konnte mir damals nicht helfen.Nur die Beiträge 40 Jahre abkassiert.

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