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Starre Altersgrenzen für das Ehrenamt abschaffen!

Pressemeldung

Der Sozialverband Schleswig-Holstein fordert, dass grundsätzliche Altersgrenzen für die Ausübung eines Ehrenamts abgeschafft werden.

Hintergrund ist der heutige Bericht in den Kieler Nachrichten über eine Frau, die sich seit ihrem 80. Geburtstag nicht mehr im Städtischen Krankenhaus Kiel ehrenamtlich engagieren darf.

„Mit der festen altersbezogenen Grenze im Städtischen Krankenhaus wird meines Erachtens in diskriminierender Weise unterstellt, alle über 80-Jährigen seien nicht mehr in der Lage, mit den Patienten zu kommunizieren. Das ist übel, denn gerade die älteren Patienten dürften sich von älteren Betreuern besonders angesprochen fühlen“, sagt Alfred Bornhalm, Landesvorsitzender des SoVD in Schleswig-Holstein.

Im Sozialverband bringen sich allein in Schleswig-Holstein rund 4000 Frauen und Männer ehrenamtlich ein. Dazu Alfred Bornhalm: „Wir würden viele aktive Mitglieder regelrecht vor den Kopf stoßen, hielten wir sie von unseren Aktivitäten fern, nur weil sie das 80. Lebensjahr erreicht haben. So mancher Über-80-Jährige ist besser drauf ist als ein ‚schlapper‘ 50-Jähriger!“

Mit starren Altersgrenzen hat jedoch auch der SoVD seine Erfahrungen gemacht. 80 Mitglieder des Verbands sind an den Sozialgerichten als ehrenamtliche Richter im Einsatz. Mit 70 Jahren ist hier jedoch Schluss, und die engagierten ‚Ehrenamtler“ dürfen nicht noch einmal vorgeschlagen werden.

Alfred Bornhalm: „Leider ist das Land Schleswig-Holstein bisher nicht bereit gewesen, diese starre Regelung zu kippen. Jahr für Jahr scheiden deshalb sehr fähige und erfahrene Menschen aus diesem wichtigen Ehrenamt aus. Für uns ist das völlig unverständlich. Ob eine Person für ein Ehrenamt geeignet ist, hängt nicht vom Alter ab und sollte daher in jedem Fall individuell bewertet werden.“