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Arbeiten mit EM-Rente: Jeden Tag unter drei Stunden?

Aktuelles Rente Behinderung Gesundheit

Im ersten Moment klingt es wie ein Widerspruch: Aber auch mit einer vollen Erwerbsminderungsrente darf man in Deutschland arbeiten gehen. Allerdings muss man sich an bestimmte Vorgaben halten. Denn sonst können Sie die Rente wieder verlieren.

Arbeiten mit EM-Rente: Jeden Tag unter drei Stunden?

Wenn Sie weniger als drei Stunden pro Tag arbeiten können, ist es möglich, dass Sie eine volle EM-Rente beziehen. Das gilt jedoch nur, wenn diese gesundheitlichen Einschränkungen für alle Arten von Arbeit gültig sind. Nicht nur für Ihren letzten Job. Falls Sie zwar nicht mehr als Betriebsleiter, dafür aber noch als Bürohelfer tätig sein können, gibt es keine Rente wegen Erwerbsminderung.

Darüber hinaus muss die Erkrankung chronisch sein, das bedeutet: Ihre gesundheitlichen Probleme bestehen mindestens sechs Monate lang. Mehr zu den recht umfangreichen Voraussetzungen bei der Erwerbsminderungsrente finden Sie in diesem Video:

Viele Menschen, die so krank sind, dass Sie eine EM-Rente beziehen müssen, verschwenden keinen Gedanken an einen Nebenjob. Ganz einfach, weil es gesundheitlich nicht zu leisten ist.

Aber: Es gibt zahlreiche Menschen mit chronischer Erkrankung und Erwerbsminderungsrente, die jeden Tag arbeiten gehen. Dann allerdings weniger als drei Stunden.

Und das ist wichtig.

Nebenjob bei EM-Rente: Bleiben Sie unter drei Stunden täglich

Denn Sie gefährden Ihre Rente, wenn Sie drei oder mehr Stunden am Tag arbeiten. Dann sind wir nicht mehr im Rahmen der Kriterien einer vollen EM-Rente. Nein, jetzt bewegen wir uns in den Grenzen einer Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung. Denn bei dieser Rentenart können Sie laut den ärztlichen Gutachten noch zwischen drei und unter sechs Stunden pro Tag malochen. Dafür gibt's dann aber auch nur die halbe Erwerbsminderungsrente.

Aber gilt das immer? Ist es wirklich so schadhaft, wenn Sie ein oder zwei Tage etwas mehr als drei Stunden arbeiten?

Nein, in der Praxis ist das IN DER REGEL kein Problem. Solange Sie pro Woche unter 15 Stunden bleiben. Bei einem gewöhnlichen Minijob bewegen wir uns ziemlich genau in diesem Bereich.

Sie würden also vielleicht an einem Tag vier Stunden arbeiten, dafür am nächsten Tag nur eineinhalb.

Aber: Wenn Sie wirklich häufig die Hürde von drei Stunden täglich reißen, kann es passieren, dass die Deutsche Rentenversicherung Ihr gesundheitliches Leistungsvermögen über einen Gutachter überprüfen lässt. Sie möchten dieses Risiko nicht eingehen? Dann bleiben Sie bitte unter Ihren drei Stunden pro Tag.

"Mit voller EM-Rente dürfen Sie einen Minijob ausüben. Passen Sie auf, dass Sie unter 15 Stunden pro Woche bleiben. Um ganz sicher zu gehen, arbeiten Sie weniger als drei Stunden am Tag."

Christian Schultz, SoVD Schleswig-Holstein

Auch wenn es wie ein Widerspruch klingt: Solange Sie unter drei Stunden am Tag bleiben, dürfen Sie auch mit voller Erwerbsminderungsrente arbeiten gehen. Überschreiten Sie häufiger diese Grenze, droht eine Überprüfung Ihres "Restleistungsvermögens" - und damit der Verlust Ihrer Rente.


Kommentare (3)

  • user
    Ramona
    am 25.04.2024

    Ja ich finde es nur gerecht das auch endlich mal an die Rentner gedacht wird.alle hatten in der Coronazeit und lange danach zu kämfen .und wer würde nicht bedacht bei der Inflationsprämie??die rentner.also mehr als gerecht das auch Rentner jetzt davon profitieren.die Preise steigen aber die Rente bleibt

  • user
    Hr.Ralph
    am 19.04.2024

    Gute Demokratie geht nur von unten nach oben.........

    Wenn die schwächsten unter uns kämpfen müssen.........Erwerbsminderungs-Rentner, Gehandycapte......die nicht mehr arbeiten können um sich abzusichern........dann muss und sollte gehandelt werden. Da wäre eine Inflationsausgleichszahlung BUNDESWEIT der erste Schritt.

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