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DRV – Willkür mit System!?

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„Auf einmal ist die Luft raus“ – das spürt so mancher Arbeitnehmer nach jahrzehntelanger Berufstätigkeit. „Wie gut, dass unser Sozialsystem die Möglichkeit bietet, eine Erwerbsminderungsrente zu beantragen, wenn gar nichts mehr geht“, mag so mancher denken. Doch so einfach ist das nicht, denn: Probleme bei einem Antrag auf Erwerbsminderungsrente bereiten nicht nur die hohen gesetzlichen Hürden, sondern vor allem die Antragsbearbeitung der Deutschen Rentenversicherung (DRV). Dort scheint der Reiz der Langsamkeit zu gelten. Konkrete Ansprechpartner für Nachfragen: Fehlanzeige. Wer einen Antrag stellt – so wie ich – braucht gute Nerven, viel Zeit und Geduld. Vor allem braucht er ein finanzielles Polster, um die monatelange Wartezeit durchzustehen. Ansonsten drohen schnell Hartz IV oder Grundsicherung.

Das Formular zum Antrag auf eine Erwerbsminderungsrente hat 26 Seiten

Antrag auf Erwerbsminderungsrente wird zum Nervenkrieg

von Michael Frömter* (Gastbeitrag)

Obwohl ich bereits seit fünf Jahren eine halbe Erwerbsminderungsrente beziehe und nur noch in Teilzeit arbeite, geht zum Jahreswechsel 2019/2020 nichts mehr bei mir. Herz und Kreislauf laufen einfach nicht mehr rund. So raten mir meine Ärzte dringend dazu, einen Antrag auf eine volle Erwerbsminderungsrente zu stellen. Und damit beginnt eine wahre Odyssee, lang und mit immer neuen Herausforderungen.

26 Seiten - mehr als in der Steuererklärung

Die erste Hürde stellt bereits das Antragsformular dar, gilt es doch 26 Seiten (zuzüglich mehrerer Vorlagen) zu bearbeiten – mehr als bei der Steuererklärung und nicht weniger bürokratisch formuliert. Da wird zum Beispiel nach „Beitrags- oder Beschäftigungszeiten“ gefragt, ohne dass mir der Unterschied erklärt wird. Und das ist lange nicht alles. Besonders irritiert mich aber eine Frage in der Anlage R 0210. Dort soll ich eine „Beschäftigungsübersicht“ erstellen mit dem fettgedruckten Hinweis, gegebenenfalls Ergänzungsblatt R 0211 zu verwenden, und dass ein Verweis auf meinen Versicherungsverlauf nicht genügt. Dabei drängen sich mir zwei Fragen auf: Wenn mein Versicherungsverlauf doch vollständig ist und all meine Arbeitgeber der letzten 40 Jahre die Beiträge abgeführt haben, warum muss ich sie alle noch einmal benennen, mit Anschrift und Kontaktdaten? Und was machen Menschen, die einmal in Betrieben beschäftigt waren, die heute nicht mehr existieren?  Vielleicht denke ich aber auch zu viel über bürokratischen Unsinn nach!?

Endlich geschafft! Am 3. April 2020 geht mein Antrag auf die Reise – dank der Hilfe der regionalen DRV Beratungsstelle in Kiel und trotz des inzwischen verfügten Corona-Lockdowns. Die elektronische Eingangsbestätigung braucht bereits drei Wochen, bis sie bei mir im Briefkasten landet. Es ist eben Coronazeit! Daran denke ich auch noch drei Monate später, als sich meine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, die ich inzwischen erhalte, dem Ende nähert. Eigentlich müsste zu diesem Zeitpunkt längst über meinen Antrag entschieden worden sein, aber es sind eben Ausnahmezeiten. Deshalb räume ich in Gedanken der DRV auch mehr Zeit als die gesetzlich vorgeschrieben zwölf Wochen ein, doch es passiert nichts.

Deutsche Rentenversicherung. Ein Wintermärchen

Inzwischen weiß ich, dass mein Renten-Antrag an die DRV Bund eine Deutschlandreise von Kiel über Berlin nach Stralsund  gemacht hat. Selbstbewusst schicke ich am 7. Juli eine Mail dorthin und bitte um einen Sachstand – immerhin drei Monate nach Antragsstellung. Der kommt tatsächlich – nicht per Mail, sondern per Post und weitere 10 Tage später mit dem Inhalt, „die medizinischen Ermittlungen zum Rentenantrag seien noch nicht abgeschlossen“. Dass eventuell noch ein weiteres Gutachten erforderlich ist, darüber findet sich kein Hinweis.

Der kommt dann einen weiteren Monat später. Inzwischen ist August und ich erhalte bereits Krankengeld. Diesmal ist der Brief nicht in Stralsund, sondern wieder in Berlin aufgegeben. Darin die Aufforderung, einen Gutachter in Henstedt-Ulzburg aufzusuchen, immerhin 80 km entfernt von meinem Wohnort Kiel. Der Versuch, für eine Nachfrage jemanden bei der DRV telefonisch zu erreichen, scheitert kläglich: Nach fünfzig minütigem Klingelzeichen wird am anderen Ende der Hörer kurz abgehoben und wieder aufgelegt. Dafür kommt immerhin einen Tag später die Einladung des Gutachters für Mitte September – also wieder einen weiteren Monat warten.

Langsam wird mein Geduldsfaden immer dünner. Frei nach dem schleswig-holsteinischen Motto „der Fisch stinkt vom Kopf her“ beschließe ich, eine Mail an die Präsidentin der DRV, Gundula Rossbach, zu schreiben. Wider Erwarten erhalte ich tatsächlich eine Antwort, wieder per Post statt per Mail und wieder drei Wochen später. Absender ist diesmal der „Abteilungsleiter für Versicherung und Rente“, Hubert Möllenhoff. Er bedauert in seinem Schreiben, dass die Bearbeitung meines Antrags „Anlass für Kritik“ gewesen sei. Ansonsten beschreibt er die Abläufe für meinen Antrag in seinem Haus. Eine Antwort, warum zwischen meiner Antragsstellung im April und Mitte Juli offenbar nichts bearbeitet wurde, bleibt er schuldig. Dafür erhalte ich wenigstens eine Email-Adresse für eine direkte Ansprechpartnerin.

Meine Überlegung, den Verwaltungsrat der DRV über die Arbeitsweise der Behörde zu informieren, werfe ich schließlich über Bord. Der Grund: Alleine die Gremien und ihre Mitglieder zu recherchieren, verschlingt meine Zeit. Zudem gibt es – wie auch sonst bei der DRV üblich – keine konkreten Adressen der Gremien-Mitglieder. Also ist wieder Warten angesagt.

Dann der ersehnte Gutachtertermin Mitte September in Henstedt-Ulzburg! Ich werde noch einmal physisch und psychisch „begutachtet“. Anschließend heißt es wieder Warten. Doch schneller als erwartet kommt der Bescheid: Ablehnung! Der erste Schock sitzt tief und mir fehlt jede Kraft. So bitte ich den SoVD, für mich das Widerspruchsverfahren durchzuführen. Und so wird meine Akte von der DRV angefordert. Darin enthalten auch das Gutachten aus Henstedt-Ulzburg. Und der Inhalt sorgt für Erstaunen und Fassungslosigkeit, denn: Auch der Gutachter spricht sich für meine volle Erwerbsminderung aus, und dennoch hat die DRV völlig anders entschieden. Willkür, Unfähigkeit oder System? Eine Antwort darauf werde ich wohl niemals erhalten! Jetzt heißt es jedenfalls wieder Warten.

Nichts ins Bockshorn jagen lassen!

Warum schreibe ich all das? Meine Geschichte ist kein Einzelfall! Immer wieder scheitern Menschen mit ihren Anträgen an der DRV, ob bei der Rente oder bei Reha-Maßnahmen. Die Folgen der langen Bearbeitung und einer möglichen Ablehnung eines Antrags können immens sein, drohen doch viele Antragsteller in prekäre wirtschaftliche und soziale Notlagen zu geraten. Außerdem hinterlässt der Umgang mit den Menschen auch psychische Spuren. Ihnen will ich mit diesem Beitrag Mut machen, bei Anträgen an Sozialversicherungen nicht sofort „die Flinte ins Korn zu werfen“, auch wenn die Belastung sehr groß und der Weg sehr steinig ist. Zudem habe ich die Erkenntnis gewonnen, dass es ohne rechtlichen Beistand nicht geht, also: Suchen Sie einen Anwalt für Sozialrecht auf oder nutzen Sie als Mitglied die Unterstützung des SoVD.

Und noch ein Appell an Politiker und Aufsichtsgremien: Nehmen Sie Ihre Verantwortung wahr und hinterfragen Sie Strukturen und Abläufe bei den Sozialversicherungen! Versicherte sind keine Bittsteller, sondern Menschen. Die Versicherer sind Dienstleister für die Bürger. Es kann und darf nicht sein, dass Sozialversicherungen sich offenbar einen eigenen Kosmos schaffen, indem soziale Gegebenheiten der Gesellschaft und Verwaltungsrecht außer Acht gelassen werden.

*Michael Frömter ist Mitglied des SoVD Schleswig-Holstein und kämpft um seine Erwerbsminderungsrente.


Kommentare (9)

  • user
    HT
    am 07.10.2023

    So geht es mir leider auch..

    Angeblich besteht zwischen den behandelnden Ärzten und mir eine "spezifische Interaktion", d.h. auch hier werden "Gefalligkeitsgutachten" der behandelnden Ärzte unterstellt. Die Gutachterin hat zudem wortwörtlich gesagt, das seien nur Ärzte und keine Gutachter.

    Manchmal habe ich das Gefühl, man soll in den Selbstmord getrieben werden. Gefährliches Pflaster, weil wohl die meisten Menschen mit chronischen Erkrankungen auch unter einer schweren Depression leiden...

    Man kann nur versuchen durchzuhalten.

  • user
    Henning Kuik
    am 11.11.2022

    Guten Tag zusammen,

    ich kann die negative Wahrnehmung voll und ganz bestätigen. Meine Lebensgefährtin hat im August 2021 auf Anraten des Hausarztes den Antrag auf Erwerbsminderungsrente beantragt. Sie ist Rheumatikerin und leidet unter Depressionen und Angstzuständen. Relativ schnell kam die Ablehnung, gegen die sie Widerspruch eingelegt hat. Mittlerweile hat sie 6 Diagnosen und die Fachärzte bestätigen ihr allesamt, dass sie nicht mehr arbeiten kann. Zudem ist sie aufgrund der Angstzustände derzeit nicht rehafähig. All diese Informationen liegen der Rentenkasse vor, aber von dort kommt seit Monaten kein Lebenszeichen. In 6 Wochen läuft das Krankengeld aus und man weiß so langsam nicht mehr weiter..... Wahrscheinlich werden wir Pfandflaschen sammeln müssen, bis irgendjemand bei der Rentenkasse mal tätig wird......

    Habe jetzt sogar in meiner Verzweiflung unserem Bundeskanzler (mit Kopie an Hubertus Heil und Karl Lauterbach) geschrieben und auf die Untätigkeit hingewiesen.... natürlich kam nur allgemeines Bla Bla zurück..... (wie zu erwarten)

    Also kurzum, wenn jemand einen Tipp hat, immer her damit.

  • user
    Margit
    am 09.01.2022

    Ich mache die Hölle durch kann es nicht fassen und finde es gut Mut gemacht zu bekomm, denn ich kämpfe schon seit Juni 2019. Das Gericht hat mir mitgeteilt das Fälle von 2019 bis Frühjahr 2022 entschieden werden können. Ich bekomme kein Geld vom Staat muss meine Krankenkasse selbst zahlen. Obwohl ich 20 Jahre gearbeitet habe und krank geworden bin. ICH fühle mich abgewertet.

  • user
    Werner
    am 30.03.2021

    Macht es nicht Sinn, eine Mitgliederbefragung diesbezüglich durchzuführen. Nicht alle Klagen über den SOvD! Aber bin noch Mitglied.

    Dann solle man eine Petition im Bundestag einreichen, oder?!

  • user
    Klaus Konradowski
    am 25.02.2021

    Sehr geehrter Herr Frömter,

    nach über 48 Jahre Tätigkeit im Sozialversicherungsbereich, kann ich nur immer wieder den Hinweis gebe, sich kompetente Hilfe zu holen, ggf. auch von Rentenberatern ( ich selbst war nach Beendigung meines Dienstverhältnisses als Vorstand bei einer bundesunmittelbaren Krankenkasse, selbstständig als Rentenberater in allen Zweigen der Sozialversicherung tätig.

    Was ich da von den Sozialversicherungsträgern so erlebt habe, geht " auf keine Kuhhaut" , wie man hier im Ruhrgebiet so sagt. Jedoch nicht locker lassen, es ist oft ein weiter Weg, jedoch Hartnäckigkeit ist Bedingung, wenn Leistungen beantragt werden. Gegenüber den Sozialgerichten bin eher sehr positiv eingestellt; denn die machen die Arbeit, die eigentlich den Behörden vorgeschrieben werden, die Richt sollten vielmehr Ddruck ausüben, bei den zuständigen Stellen, dass hier die Gesetze von den Behörden befolgt werden, die sind nämlich gar nicht so schlecht, schlecht in der Anwendung sind viel mehr die Tätigen bei den Behörden, die erschreckend über Grundwissen nicht einmal verfügen und werden dann von den Gerichten belehrt. Ein tolles Urteil stellt übrigens die Entscheidung des BSG vom 07.05.2019, AZ: B 2 U 25/17 R dar, welches in der Begründung auf vielen Seiten den Behörden in der Sozialversicherung und auch teilweise den Vorinstanzen, die sog. "Leviten" liest. Auch heute gebe ich den Betroffenen noch Hinweise, um zu ihren Rechten zu kommen.

    Vielen Dank und freundliche Grüße, bleiben Sie alle gesund und weiterhin kämpfen, denn wer nicht kämpft, hat schon verloren.

    Klaus Konradowski

  • user
    Weichselgartner Hans Dieter
    am 11.02.2021

    Ich kann die Situation aus meiner eigenen Erfahrung so nicht bestätigen. Ich habe Mitte Nov. 2020 einen Erwerbsminderungsrentenantrag bei der DRV eingereicht und Ende Januar 2021 einen positiven Bescheid zur vollen Erwerbsminderung erhalten. Ich musste nicht einmal zum Gutachter! Ob das dem Zufall, der Corona Pandemie geschuldet ist oder eher meiner eigenen Vorgehensweise, kann ich natürlich nicht einschätzen. Ich hatte jedoch im Vorfeld eher damit gerechnet, dass es durch Corona länger dauern wird. Im Vorfeld zum Antrag hatte ich mich erst einmal zu diesem Thema eingelesen und mir 2 Fachbücher besorgt (u.a. von Christian Schulz). Habe mich dann an die Vorgehensweise und die Tipps gehalten und die Mühe gemacht alle relevanten Unterlagen (meine Befunde, Krankheitsbild) erst einmal chronologisch zusammenzufassen, den Rentenantrag ausgefüllt, eine Selbsteinschätzung für den Hausarzt geschrieben, weil nur ich selbst weiß wie es mir tats. geht und was ich überhaupt noch für die Gesellschaft beruflich leisten könnte und bin dann vor Ort zum Rentenamt. Der kompetente Rentenberater hat dann alles nochmals gegengeprüft und den Antrag direkt an die DRV weitergeleitet.

    Was ich damit sagen möchte, dem Verfasser des

    Artikels allerdings auch hierzu nichts gegenteiliges unterstellen möchte, sind folgende Punkte:

    1. Ärzte haben keine Zeit um eine aussagekräftige Einschätzung für einen DRV Sachbearbeiter zu schreiben. Dies liegt u.a. an unserem sicherlich verbesserungswürdigen Gesundheitssystem! Ein solch wichtiges Dokument zu einem neuen Lebensabschnitt sollte man schon selbst in Absprache mit dem Arzt verfassen. Zudem spielt die Einschätzung des Hausarztes eine wirklich sehr maßgebende Rolle bei der Antragsprüfung und ein Hausarzt wird sicherlich auch sehr angetan darüber sein, wenn man ihm hier zumindest ein selbst erstelltes Entwurfsschreiben vorlegt. Um so vollständiger und aussagekräftiger die vorgelegten Unterlagen eingereicht werden, umso weniger Arbeit hat die DRV auch mit der Prüfung.

    2. Man sollte sich zudem die Mühe machen alle relevanten Befunde im Vorfeld selbst zu beschaffen und chronologisch zusammenzustellen um eben nichts relevantes auszulassen. Sich allein darauf zu verlassen, der Hausarzt hätte/kennt ja eh alles von mir oder die DRV wird sich schon alle Befunde selbst beschaffen, wird mit Sicherheit nicht nur zu einer Verzögerung der Antragsbearbeitung führen. Es erspart der DRV sicherlich auch viel Zeit fehlende oder unvollständige Befunde nicht nachträglich anzufordern und betroffenen Ärzten

    wochenlang hinterherzulaufen zu müssen. Dies ist m.A. nach auch der Hauptgrund für viele zeitl. Verzögerungen und auch viele negative Erstbescheide.

    Weder Haus- noch Fachärzte erhalten von der DRV zudem eine angemessene Abrechnungsgrundlage für aussagekräftige Befunde oder eben einen umfassenden oft mehrseitigen Arztbrief, was dafür spricht sich dieser Sache selbst anzunehmen.

    3. Rentenanträge sollten unbedingt vom Rentenberater vor Ort gegengeprüft werden und auch direkt durch ihn an die DRV weitergeleitet werden. Dies verkürzt u.U. zusätzlich die Antragsbearbeitungszeit.

    Laut Auskunft meines Rentenberaters ist dies z.B. leider eben oft nicht der Fall und viele Anträge werden mal Nachts nebenbei um 23.30 Uhr online bei der DRV eingereicht. Dies zeigen auch die Eingangsprotokolle der DRV-Online-Anträge.

    Ein bis Zwei Wochen sollte man sich also schon selbst Zeit nehmen alle Unterlagen vollständig und gewissenhaft selbst und/oder mit Hilfe des Sozialverbandes vorzubereiten.

    4. Bis es überhaupt zu einer Prüfung zu einem Rentenantrag kommt und viele Dinge z.T. doppelt und dreifach, auch erneut bei Folgeanträgen eingegeben werden müssen, liegt nicht allein an den Abläufen innerhalb DRV und deren Sachbearbeiter, sondern an den leider immer noch fehlenden Schnittstellen zwischen den behandelnden Ärzten, den zuständigen Ämtern wie Krankenkasse, Arbeitsagentur, Schwerbehindertenantragsstelle. Auch dürfen bestimmten pers. Daten nur in einem bestimmten Zeitfenster überhauot vorgehalten/gespeichert werden. Ohne eine digitale Krankenakte in der wir irgendwann selbst bestimmen können, wer wann welche Information über unseren Gesundheitszustand erhält und wann diese gelöscht werden müssen, wird das auch in den nächsten Jahren bei unseren strengen Datenschutzauflagen nicht nur zu erheblichen Verzögerungen auch weiter bei Rentenanträgen führen.

    5. Lassen Sie sich zusätzlich im Vorfeld in jedem Fall zu einem Antragsvorhaben auch vom Sozialverband beraten.

    Mit dieser Vorgehensweise stehen die Chancen zu einem zeitlich angemessenen und erfolgreichen Antrag sicherlich sehr gut.

    • user
      Michael Frömter
      am 16.02.2021

      Lieber Herr Weichselgartner,

      zunächst freue ich mich, dass Sie andere Erfahrungen mit der DRV gemacht haben!

      Seien Sie gewiss, dass ich genauso gehandelt habe, wie Sie es empfehlen. Keinesfalls bin ich unbelesen und naiv vorgegangen. Leider sah das Ergebnis bei mir anders aus. Dennoch finde ich Ihre Hinweise für alle Leser sehr hilfreich!

      • user
        JM
        am 13.12.2022

        Habe über 40 Jahre Beiträge bezahlt. Alle 5 Ärzte kommen zu dem Ergebnis das ich nicht mehr

        arbeiten kann. Sogar die eigenen

        Rehaärzte der DRV kommen zu dem Ergebnis das ich unter 3Std. Leistungsvermögen habe. Nach einem halben Jahr Wartezeit musste ich dann noch einmal zu einem Gutachter, der dann ein DRV freundliches Gutachten anfertigte. Trotz einen dokumentierten Blutdruck von 190 wurde die Begutachtung fortgeführt und er machte einen Behandlungsfall daraus. Es folgten Monate lange neurologische Untersuchungen (Nervenwasser, Schmerzklinik, Uniklinik,Medikation usw.) ohne Erfolg. Es ist unklar woher die sichtbaren neurologischen und neuropatischen Schmerzen kommen. Trotz multipler Erkrankung (Neues Hüftgelenk links, Arthrose rechte Hüfte, Arthrose in der gesamten Wirbelsäule, Bandscheibenschäden, KnieOp, eingeschränkte Lungenfunktion Schilddrüse und vieles mehr, setzt die DRV auf Zermürbungstaktik. Alle Erkrankungen haben laut DRV keinen Einfluss auf mein Leistungsvermögen. Alle behandelnden Ärzte haben keine Ahnung und können schreiben was sie wollen. Ablehnung beim Sozialgericht da es noch Behandlungsoptionen gibt. Was hat dies noch mit Rechtsstaat zu tun. Was sind das für Menschen, die die Leistung von Menschen in schweren Handwerksberufen nicht wertschätzen? Was ist in diesem Land eigentlich los? Haben wir das russische System nicht auch schon bei uns. Muss auch jeden Monat 200€ für Krankenversicherung bezahlen da Harz 4 wegen den Einkommen meiner Frau (Büroarbeit) nicht gezahlt wird.

        Jeder 20 jährige Harz4 Empfänger hat mehr Einkommen als ich mit 40 Arbeitsjahren. Dies ist der Dank für Jahrzehnte lange schwere Arbeit ( Handwerksberuf, Familie 3 Kinder, Hausbau). Nur Steuern Abgaben und Beiträge bezahl.

        Geht man so mit Menschen um?

        Und dies alles mit 60 Jahren.

        Aber warum schreibe ich dies eigentlich alles? Es änderte ja auch nichts.

        • user
          LB
          am 11.03.2023

          Diese Erfahrung kann ich bestätigen: „ Alle behandelnden Ärzte haben keine Ahnung und können schreiben was sie wollen.“

          Alle sind laut Gutachter blöder als er selbst und machen alles falsch - er sagt, wie es richtig sein müsste. Liest man dann in der einschlägigen Literatur nach, muss man feststellen, dass halt doch der Gutachter inkompetent ist.

          Darüber hinaus sind alle Ärzte nicht nur blöd, sondern sie alle haben Gefälligkeitsberichte geschrieben. Außerdem wird simuliert, d.h. seit vielen Jahren wird derart erfolgreich und konsistent gelogen, dass man einen GdB größer 50 mit Merkzeichen, einen Pflegegrad größer 1 und Eingliederungshilfe bekommen hat. Mit dieser Fähigkeit könnte man zwar reich werden, aber man hat sich stattdessen für einen Betrag kleiner Hartz IV entschieden.

          Für mich ist unbegreiflich, wie man an dieses „(Gutachter)System“ nicht rankommen kann.

          Warum darf außerdem jemand, der offensichtlich keine Ahnung von der Erkrankung hat, sich gutachterlich dazu äußern, lauter Schmarrn schreiben, den dann das Gericht als Gottes Wort behandelt?

          Warum können sich Behörden und Gerichte in ihrem persönlichen „Wilden Westen“ bewegen, während man als Bürger gnadenlos rangenommen wird, sobald man sich nicht minutiös an alle Vorgaben hält? Warum gibt es keine echte Handhabe?

          Bei mir läuft das gesamte Rentenverfahren seit 2017. Ich habe seit Anfang an einen Rechtsbeistand.

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