Wer einen geliebten Menschen durch Trennung oder Tod verloren hat, spürt den Verlust an den anstehenden Feiertagen oft besonders heftig. Erinnerungen an frühere Weihnachtsfeste schmerzen, die übliche Ablenkung im Alltag entfällt. Betroffene sollten diese Zeit jedoch nicht irgendwie über sich ergehen lassen, sondern sinnvoll planen. Wichtig ist vor allem die Frage, was einem guttut.
Um an den letzten Tagen des Jahres nicht in Isolation und Grübelei zu versinken, hilft eine gründliche Vorbereitung. Die Psychologin Eva Wlodarek rät dazu, sich vorab Gedanken darüber zu machen, wie man Weihnachten positiv gestalten könnte. Manchen Menschen, so Wlodarek, tue es gut, in der äußeren Form so wie immer zu feiern. Andere könnten in dem Schicksalsschlag aber auch eine Chance sehen, die Festtage bewusst anders zu begehen.
Fröhliche Feste sind für Trauernde kaum geeignet
Auf jeden Fall sollten jedoch Situationen vermieden werden, die einem den erlittenen Verlust besonders deutlich vor Augen führen. „Nach einer Trennung sollten Sie vielleicht nicht unbedingt mit einem frisch verliebten Paar feiern oder nach einem Todesfall einen Ort besuchen, an dem Sie häufig gemeinsam waren“, gibt die Psychologin zu bedenken. Eine fröhliche Party sei in sensiblem Zustand gewiss ebenso wenig das Richtige.
Der erste Schritt auf dem Weg hin zu einem möglichst guten Weihnachtsfest sei die Erkenntnis, was einem persönlich guttut. Danach, so die Expertin, sollte man aktiv werden und Pläne schmieden. Eine Möglichkeit wäre es, Bekannte zu fragen, ob man Weihnachten zusammen feiert oder sich an einem der Feiertage trifft.
An Heiligabend haben zudem viele Geschäfte bis mittags geöffnet, sodass nichts gegen einen Bummel durch die Fußgängerzone spricht. So ist man unter Leuten und kann die Hälfte des Tages abwechslungsreich gestalten. Auch eine Reise, ein Spaziergang oder der Besuch eines Konzertes können sich positiv auf das Seelenheil auswirken.
Ehrenamtliches Engagement könnte neuen Sinn stiften
Denkbar wäre es auch, für andere Menschen tätig zu werden und diesen etwas Gutes zu tun. Vielleicht gibt es in der Nachbarschaft einen einsamen Menschen, den man besuchen kann. Oder man unterstützt an Weihnachten karitative Einrichtungen.
Eva Wlodarek rät jedoch auch dazu, Trauer nicht komplett zu unterdrücken. Emotionale Tiefs seien normal. Die Psychologin empfiehlt daher, diese Gefühle zu akzeptieren und mit sich selbst fürsorglich umzugehen. Werde der Schmerz zu stark, sollte man sich nicht scheuen, Freund*innen, Familienmitglieder oder auch die Telefonseelsorge anzurufen.
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