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Frauen müssen gerechter bezahlt werden!

Zum Equal Pay Day forderte der SoVD auch in diesem Jahr gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit

Vier Personen und stehen vor einem Transparent mit der Aufschrift "Frauen verdienen 18 Prozent weniger!"
Protestierten zum Equal Pay Day vor dem Brandenburger Tor (v. li.): Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey, SoVD-Bundesfrauensprecherin Jutta König, Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack. Foto: Paulina Möller / SoVD

Den vergangenen Monat hatte der SoVD zum Gleichstellungsmonat ausgerufen. Ein Anlass hierfür war der Equal Pay Day („Tag der gleichen Bezahlung“) am 7. März. Dieser bundesweite Aktionstag findet jährlich an dem Tag statt, bis zu dem Frauen angesichts einer durchschnittlichen Lohnlücke von 18 Prozent im Vergleich zu Männern theoretisch umsonst arbeiten. SoVD-Bundesfrauensprecherin Jutta König fand klare Worte: „Frauen müssen endlich gerechter bezahlt werden!“

Es ist zu großen Teilen dem SoVD anzurechnen, dass heute überhaupt ein Bewusstsein für das Problem besteht. Denn für das Thema Entgeltgleichheit fühlte sich lange Zeit niemand verantwortlich. Verbesserungen wurden bisher aber leider nur in kleinen Schritten erreicht. Noch immer arbeiten Frauen im Vergleich zu Männern insgesamt 66 Tage im Jahr umsonst.

Eine Schlüsselrolle sieht SoVD-Bundesfrauensprecherin Jutta König in den Gesundheits- und Pflegeberufen. Während der Corona-Pandemie sei besonders deutlich geworden, wie überlebenswichtig diese zumeist von Frauen geleisteten Arbeiten für unsere Gesellschaft sind. Diese Jobs, so Jutta König, müssen endlich angemessen und gerecht entlohnt werden.

Mehr Transparenz bei Gehaltsfragen

Über Jahre hinweg machte sich der SoVD daher für eine gesetzliche Regelung zur Entgeltgleichheit stark. Dieser Einsatz mündete 2017 in der Schaffung des Entgelttransparenzgesetzes. Mit diesem haben Frauen in Deutschland nun ausdrücklich das Recht nachzufragen, wie sie im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen bezahlt werden. Allerdings gilt das nur für Betriebe mit mehr als 200 Beschäftigten. Damit sind noch immer zu viele Frauen in kleinen und mittleren Unternehmen von einem Auskunftsanspruch ausgeschlossen.

Von einer Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro pro Stunde würden in erster Linie Frauen profitieren. Darauf wies zum Equal Pay Day auch noch einmal Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hin. Er versprach zudem, sich insgesamt für mehr Lohngerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt einzusetzen.

Kritik an Ausweitung von Minijobs

Angesichts der geplanten Erhöhung der Verdienstgrenze für Minijobs von 450 auf 520 Euro erntete Hubertus Heil aber auch Kritik. Reiner Hoffmann, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), warnte, damit werde ein hochproblematisches Beschäftigungsverhältnis ausgeweitet.

Neben Reiner Hoffmann demonstrierten am Equal Pay Day auch Anja Piel und Katja Karger vom DGB sowie Ulle Schauws (MdB, Bündnis 90 / Die Grünen) und Uta Zech (Business and Professional Women) vor dem Brandenburger Tor für Lohngerechtigkeit. SoVD-Bundesfrauensprecherin Jutta König nutzte den Termin für intensive Gespräche mit allen Beteiligten. Begleitet wurde sie von Dr. Simone Real, Referentin beim SoVD-Bundesverband.

Die vom DGB kritisierte Ausweitung der Minijobgrenze bewertet auch der SoVD als falsch. Die Corona-Krise habe gezeigt, wie wichtig sozial abgesicherte Jobs seien. Um Altersarmut gerade bei Frauen wirksam zu vermeiden, wäre nach Ansicht des SoVD zudem eine Anhebung des Mindestlohns auf 13 Euro pro Stunde sachgerechter gewesen. 


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