Direkt zu den Inhalten springen

"Hier kann ich meine Ideen einbringen"

Aktuelles Ehrenamt Über uns

Jeden Monat sprechen wir mit jemandem, der oder die sich ehrenamtlich für den SoVD engagiert. Dieses Mal waren wir in Lübeck, genauer gesagt in Lübeck-Schlutup. Seit rund zehn Jahren bringt sich Bärbel Badstehn-Friedrich hier im Ehrenamt ein. Was genau sie dort macht und worüber sie sich manchmal ärgert, hat sie uns verraten.

Engagiert sich ehrenamtlich für den SoVD: Bärbel Badstehn-Friedrich aus Lübeck

Hallo Frau Badstehn-Friedrich! Danke, dass Sie Zeit für uns haben. Gibt es denn einen besonderen Grund, warum Sie Ihre Freizeit mit einem Ehrenamt füllen?

Die Rückmeldungen der Leute hier. Angefangen habe ich früher einmal mit einer Handarbeitsgruppe und später einem Nachmittag für Senioren. Und es ist überall so, dass die Menschen wirklich glücklich sind, wenn sie gemeinsam etwas unternehmen können. Natürlich muss es jemanden geben, der das organisiert. Deswegen engagiere ich mich ehrenamtlich. Es bringt mir Spaß, wenn ich sehe, dass die Leute eine gute Zeit haben.

Wie sind Sie denn zum SoVD gekommen?

Das war 2004, damals habe ich eine Reha gemacht. Und dort in der Klinik hat man mir geraten, dass ich mich an die Sozialberatung des SoVD wenden soll. Die haben mir wirklich super geholfen, ich hatte also gleich einen guten Eindruck.

Selbst aktiv bin ich aber erst seit rund zehn Jahren. Damals haben wir ein Rundschreiben des Ortsverbands Lübeck-Schlutup erhalten, der Verband stand kurz vor der Auflösung. Es fehlte einfach jemand, der den Vorstand machen will. Mein Mann und ich sind dann zur Mitgliederversammlung gegangen - mit der Folge, dass mein Mann zum Vorsitzenden gewählt wurde. Und ich war dann erstmal Schatzmeisterin, so konnte der Verband weiter machen.

Nach einigen Jahren haben wir jemanden gefunden, der mich als Schatzmeister ablösen konnte. Dann war ich Frauensprecherin des Ortsverbands. Und jetzt seit Mai 2021 habe ich den Vorsitz übernommen, weil sich mein Mann auf seine Aufgaben als Kreisvorsitzender konzentrieren wollte.

Was genau sind denn Ihre Aufgaben als Vorsitzende?

Vor allem die Koordination. Wann finden die Treffen statt? Wann und wohin möchten wir verreisen? Das ist schon eine Menge Arbeit, insbesondere die Vorbereitungen für unsere Fahrten. Mein Mann und ich buchen nur Hotels oder Restaurants, wenn wir diese selbst schon persönlich besucht haben.

Warum ist der SoVD in Schleswig-Holstein so wichtig?

Mir persönlich hat der Sozialverband damals sehr geholfen. Jetzt freue ich mich einfach darüber, dass mir die Arbeit hier Spaß macht. Beim SoVD vor Ort kann ich meine Ideen einbringen.

Hand aufs Herz: Was sind denn die Schattenseiten im Ehrenamt?

Wenn man mit Menschen zusammenkommt, entstehen immer mal Reibungen. Das ist überall so. Macht aber natürlich auch den Reiz aus. Ich kann mich aber darüber ärgern, wenn der eine oder andere zehnmal anruft, um dasselbe zu fragen. Oder wenn einige Leute bei unseren Veranstaltungen keine Geduld aufbringen und für Unruhe sorgen.

Aber das sind alles Kleinigkeiten. Wenn das Positive nicht deutlich überwiegen würde, wäre ich schon lange nicht mehr dabei. Bei uns in Schlutup haben wir einen ganz tollen Vorstand. Wir unterstützen uns gegenseitig, da macht das Arbeiten richtig Spaß.

Wir müssen auch über Corona sprechen. War das schlimm für Ihre Arbeit im Ortsverband?

Insbesondere der zweite Lockdown im Winter 2020 war für einige Mitglieder wirklich schlimm. Viele sind ja alleinstehend, die konnten sich zum zweiten Mal mit niemandem treffen. Einige haben auch immer noch Angst vor persönlichen Begegnungen - Corona hat tiefe Spuren hinterlassen.

Wie gehen Sie im Ortsverband denn mit Corona um?

Ganz pragmatisch: Was wir dürfen, machen wir auch. Seien es persönliche Treffen mit allen Hygiene-Regeln oder auch unsere Reisen - das wird alles sehr gut angenommen. Die Menschen haben einfach das Verlangen nach persönlichen Kontakten. Nicht alle, einige sind noch verhalten. Aber wir im Ortsverband können uns über mangelnde Nachfrage nicht beklagen.

Während des Lockdowns standen wir immerhin telefonisch in Kontakt. Die Leute haben bei Fragen angerufen. Und wir vom Vorstand haben auch mal zum Telefon gegriffen, um zu fragen, wie es so geht. An runden Geburtstagen ab einem bestimmten Alter haben unsere Damen vom Vorstand auch persönlich ein Geschenk an der Haustür überbracht. Natürlich nur, wenn die Leute dazu bereit waren. Aber auch da waren die Rückmeldungen überaus positiv und dankbar.

Gibt es denn ein besonderes Ereignis aus Ihrem Ehrenamt beim SoVD, an das Sie immer gern zurückdenken?

Vor einigen Jahren sind wir mal mit dem Ortsverband an den Rhein gefahren. Da war auch eine Dame mit E-Scooter dabei, die nur sehr schlecht laufen konnte. Nach einer gemeinsamen Bootsfahrt haben wir dann gesehen, dass sie geweint hat. Ich habe sie gefragt, was denn los sei. Aber die Dame hat nur gelächelt und gesagt, dass es sich um Freudentränen handle. Ihr hat die Reise und das Miteinander einfach so gut gefallen. Das war für mich ein besonderer Moment.

Ehrenamtlich arbeiten wäre auch für Sie ein Thema? Dann melden Sie sich bei:

Christian Schultz
Referent für Sozialpolitik
Telefon: 0431 / 65 95 94 - 22
Mail: sozialpolitik(at)sovd-sh.de


Kommentare (0)

Sei der erste der kommentiert

Neuen Kommentar schreiben

Das Feld Name muss ausgefüllt sein.
Bitte geben Sie Ihren Namen ein.
Das Feld E-Mail muss ausgefüllt sein.
Die eingegebene E-Mail Adresse ist nicht korrekt.
Der Kommentar darf nicht leer sein.
Bitte stimmen Sie der Datenschutzbestimmungen zu.

Mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.