„Ich mache das so lange weiter, wie es mir Spaß bringt!“
Aktuelles Ehrenamt Über uns
Im Sozialverband Schleswig-Holstein gibt es über 300 Ortsverbände. Sehr große, aber auch extrem kleine mit weniger als 100 Mitgliedern. Unser Ortsverband in Nortorf ist in den letzten Jahren auf über 900 Mitglieder angewachsen – Tendenz weiter steigend. Und das ist unweigerlich mit der Vorsitzenden, Heike Lauzening, verbunden, die dem SoVD in Nortorf seit fast 20 Jahren vorsteht.
Hallo Frau Lauzening, vielen Dank für Ihre Zeit. Wie sind Sie zum SoVD gekommen?
Oh, das ist schon lange her. Meine Mutter war hier im Vorstand und hat mich immer wieder gefragt, ob ich nicht mal mitkommen möchte. Es hat lange gedauert, bis sie mich überreden konnte (lacht). Aber dann fand ich es richtig schön – die Geselligkeit. Dass so viel gelacht wurde. Von da an bin ich öfter zu den Veranstaltungen mitgekommen und war dann auch sofort Mitglied. Ein Jahr später bin ich dann in den Vorstand gewählt worden, anfangs als Beisitzerin und stellvertretende Frauensprecherin.
Wie lange hat es gedauert, bis sie mehr Verantwortung übernommen haben?
Schon nach wenigen Jahren wollte der damalige Vorsitzende aufhören. Und man hat mich gefragt, ob ich seine Nachfolgerin werden möchte. Damals konnte ich mir das aber nicht vorstellen, es war eine schwierige Situation. Am Ende haben wir aber eine sehr gute Lösung gefunden: Ich bin zwei Jahre seine Stellvertreterin gewesen, er blieb in dieser Zeit Vorsitzender. Und ich konnte mir in diesem Zeitraum viel abgucken. Im Anschluss – das war 2006 – ist er komplett aus dem Vorstand raus und ich habe übernommen.
Und warum? Ein Ehrenamt kostet immerhin Zeit. Die kann man auch anders füllen.
Wissen Sie, mir hat das hier im SoVD von Anfang an Spaß gemacht. Die Arbeit mit den Menschen. Dass wir manchmal wirklich helfen können. Und dass sich viele Alleinstehende bei uns persönlich treffen. Ich mache das so lange weiter, wie es mir Spaß bringt.“
Die Arbeit des Vorstands ist in den Ortsverbänden sehr unterschiedlich verteilt. Wie läuft es bei Ihnen in Nortorf?
Wir sind ein gutes Team, in dem jeder seine Aufgaben hat. Meine Tochter ist zum Beispiel auch mit dabei, als Frauensprecherin und Schriftführerin. Das lief anfangs ähnlich wie bei mir und meiner Mutter (lacht). Aber bei vielen Dingen wenden sich die Leute dann doch erst einmal an die Vorsitzende, zum Beispiel wenn es um ein Problem mit der Pflegeversicherung geht. In der Regel leite ich diese Anfrage direkt weiter an die Kolleginnen in Rendsburg.
Aber auch darüber hinaus ist es schon Arbeit. Etwa die Pflege der Mitgliederlisten, bei über 900 Menschen ändert sich natürlich immer viel.
Haben Sie eine Vorstellung davon, warum die Leute in Nortorf bei Ihnen Mitglied werden?
Tatsächlich in erster Linie wegen der Beratung im Sozialrecht. Ich weiß, dass es in anderen Ortsverbänden sehr viele Leute gibt, die wegen der Veranstaltungen vor Ort in den SoVD eintreten. Die gibt es bei uns natürlich auch, aber im Verhältnis sind das hier weniger. Teilweise liegt das daran, dass wir keine Räume haben, die wir kostenlos oder zumindest günstig nutzen dürfen. Und aufgrund der geringen Nachfrage haben wir zuletzt auch keine Reisen mehr angeboten.
Und trotzdem sind die Mitgliederzahlen in Nortorf in Ihrer Amtszeit von unter 300 auf über 900 angestiegen. Irgendetwas müssen Sie ja richtig machen.
Wir bekommen häufig Rückmeldungen von Mitgliedern, wenn ihnen etwas gut gefallen hat. Natürlich ist das dann ein Antrieb weiterzumachen. Und wenn es einfach nur bedeutet, für die Leute erreichbar zu sein.
Was ist Ihr Highlight in diesem Zusammenhang?
Natürlich freuen wir uns immer über positives Feedback. Aber an eine Begegnung kann ich mich noch erinnern, als ob es gestern gewesen wäre: Das ist schon Jahre her, damals kam immer ein älterer Herr allein zu unseren Veranstaltungen, der nur plattdeutsch sprach. Und beim zweiten Mal habe ich ihn mit seinem Namen begrüßt. Da hat er sich so gefreut, weil er das nicht erwartet hatte – ich habe sein strahlendes Gesicht immer noch vor Augen.
Also, ich kann wirklich sagen: Die ehrenamtliche Arbeit im SoVD ist wirklich schön. Und wenn ich nochmal jünger wäre – ich würde es wieder so machen!

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