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SoVD blickt mit gemischten Gefühlen auf den Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen

SoVD-Präsident Adolf Bauer: „Für uns als SoVD ist es nicht hinnehmbar, dass aktuell etwa 2,5 Millionen barrierefreie Wohnungen fehlen.“

Berlin. Zum 30. Mal finden  rund um den 5. Mai bundesweit Aktionen zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen statt. Sein Ziel ist, mehr Aufmerksamkeit auf die Anliegen von Menschen mit Behinderungen zu lenken. Die Kluft zwischen den gesetzlich verbrieften Rechten und der Lebenswirklichkeit behinderter Menschen soll überwunden werden.

Der Sozialverband Deutschland (SoVD) blickt mit gemischten Gefühlen auf den 5. Mai. „Einerseits freuen wir uns ob der vielen gesetzlichen Verbesserungen, die wir als SoVD gemeinsam mit anderen beharrlich erkämpft haben. 7,9 Millionen Menschen in Deutschland haben eine anerkannte Schwerbehinderung. Sie alle haben ein Recht auf Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe. Doch in der Realität kämpfen sie mit vielen Erschwernissen, Benachteiligungen und Barrieren. Hier muss sich endlich neben der Papierform auch die Praxis ernsthaft ändern“, fordert SoVD-Präsident Adolf Bauer.

Eine große Baustelle in Sachen Inklusion ist und bleibt aus Sicht des SoVD das Thema Barrierefreiheit. So sind in Deutschland beispielsweise nur 1,5 Prozent der Wohnungen altersgerecht, das heißt arm an Barrieren. „Für uns als SoVD ist es nicht hinnehmbar, dass somit aktuell etwa 2,5 Millionen barrierefreie Wohnungen fehlen. Und der Bedarf wird künftig aufgrund des demografischen Wandels weiter steigen. Aus unserer Sicht kann das nur bedeuten, dass die finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten ausgeweitet werden müssen. Außerdem muss die Vergabe öffentlicher Gelder strikt an das Kriterium der Barrierefreiheit gebunden sein“, fordert Bauer.

Für eine gleichberechtigte Teilhabe ist aus Sicht des SoVD aber eine umfassende Barrierefreiheit in allen Lebensbereichen unumgänglich. Dazu zählt neben barrierefreien kulturellen Angeboten und Einkaufsmöglichkeiten beispielsweise auch die Barrierefreiheit sämtlicher Mobilitätsangebote. Entscheidend ist für den SoVD, dass hier auch immer die digitale Barrierefreiheit mitgedacht wird. „Teilhabe bedeutet auch, dass Menschen mit Behinderungen eigenständig und flexibel reisen können. Das ist in der Realität aber noch immer kaum möglich. Das ist aus unserer Sicht vollkommen inakzeptabel“, sagt der SoVD-Präsident.

V.i.S.d.P.: Christian Draheim


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