Berlin. Der 3. Dezember wurde von den Vereinten Nationen zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen ernannt. Seit 1993 dient dieser Tag dazu, die Belange von Menschen mit Behinderungen weiter ins Bewusstsein der Allgemeinheit zu rücken und auf die Herausforderungen aufmerksam zu machen, die mit dem Leben mit einer Behinderung einhergehen.
Die Vereinten Nationen sind es auch, die ihre Mitgliedsstaaten daraufhin überprüfen, wie es um die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in den jeweiligen Ländern bestellt ist.
So ist es auch in diesem Jahr geschehen. Die Bundesregierung musste im August bei den Vereinten Nationen in Genf eben jene Prüfung über sich ergehen lassen. Das Zeugnis fiel eher mäßig bis schlecht aus.
Die SoVD-Vorstandsvorsitzende, Michaela Engelmeier, bewertet das kritisch: „Noch immer leben viel zu viele Menschen mit Behinderungen in Sondereinrichtungen, gehen nicht ganz selbstverständlich mit Kindern ohne Behinderungen in die Kita oder Schule, beziehungsweise verbringen sie den Arbeitsalltag nicht gemeinsam. Sogar ein Arztbesuch ist für Menschen mit Behinderungen, die besonders auf gute medizinische Versorgung angewiesen sind, nicht ohne besonderen Organisationsaufwand möglich.“
Michaela Engelmeier erklärt die Belange von Menschen mit Behinderungen als gesamtgesellschaftliche Aufgabe: „Ohne Zweifel – Deutschland und die ganze Welt stehen gerade vor großen Herausforderungen, die in ihrer Komplexität und Häufung so nicht zu erwarten waren. Als Gesellschaft müssen wir zusammenrücken, für eine offene, demokratische Gesellschaft einstehen und gemeinsame Lösungen finden. Der 3. Dezember muss trotz alledem daran erinnern, dass wir das Ziel einer inklusiven Gesellschaft nicht aus des den Augen verlieren dürfen und damit die Belange von Menschen mit Behinderungen!“
V.i.S.d.P.: Constantin Schwarzer
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