Berlin. Von einer echten Gleichstellung der Geschlechter sind wir in Deutschland noch weit entfernt. In den letzten Jahrzehnten ist zwar viel passiert, aber aus Sicht des SoVD liegt noch viel Arbeit vor Politik und Gesellschaft. Die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier ergänzt: „Daran erinnert auch der morgige ‚Equal Care Day‘. Er mahnt die mangelnde Wertschätzung und unfaire Verteilung von Fürsorgearbeit an. Die eigentliche Festlegung auf den Schalttag 29. Februar, der ja nur alle vier Jahre stattfindet, ist nicht zufällig. Sie unterstreicht, dass Care-Arbeit als ‚unsichtbare Arbeit‘ gilt, die oft weder wahrgenommen noch bezahlt wird. Und je mehr Sorgearbeit Frauen übernehmen, desto weniger Zeit bleibt ihnen, ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften, das sie ausreichend absichert.“ SoVD-Bundesfrauensprecherin Jutta König richtet sich an die Politik: „Dafür, dass beide Geschlechter Erwerbs- und Sorgearbeit verbinden können, müssen die Rahmenbedingungen geschaffen werden. Wir fordern darum die Einführung einer Entgeltersatzleistung für Pflegezeiten, damit pflegende Frauen besser abgesichert sind.
damit auch Männer dazu ermutigt werden, Angehörige zu pflegen. Um die eigenständige Existenzsicherung von Frauen zu fördern, brauchen wir staatliche Zuschüsse im Bereich haushaltsnaher Dienstleistungen. Wird Sorgearbeit in Haushalten besser entlohnt, wertet das die vermeintlich ‚weiblichen‘ und daher meist unterschätzten Tätigkeiten auf.“
Die Politik ist gefordert, die vielen frauen- und gleichstellungspolitischen Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag voranzubringen, wenn das von ihr gesetzte Ziel, die Gleichstellung von Frauen und Männern in diesem Jahrzehnt zu erreichen, umgesetzt werden soll. Der „Equal Care Day“, der „Equal Pay Day“ am 7. März und der Internationale Frauentag am 8. März machen diesen Monat für uns zum „Gleichstellungsmonat März“. Alle Infos, alle Aktionen und das neue SoVD-Positionspapier „Viele Wille, wenig Schwung: Gleichstellung der Geschlechter stolpert voran“ gibt es HIER.
V.i.S.d.P.: Peter-Michael Zernechel
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