Der Sozialverband Deutschland (SoVD) Schleswig-Holstein zeigt sich besorgt angesichts der erneuten millionenschweren Abschreibungen beim Versorgungswerk der Apothekerkammer Schleswig-Holstein. Nach einer bereits im vergangenen Jahr notwendigen Korrektur in Höhe von knapp 55 Millionen Euro müssen nun laut Bericht der Kieler Nachrichten erneut 33 Millionen Euro aufgrund verlustreicher Immobilieninvestitionen abgeschrieben werden.
„Diese Entwicklungen sind ein klares Warnsignal“, erklärt Alfred Bornhalm, Landesvorsitzender des SoVD Schleswig-Holstein. „Sie zeigen, wie anfällig kapitalgedeckte Modelle für Schwankungen an den Finanzmärkten sind. Das ist nicht nur ärgerlich für die Mitglieder des Versorgungswerks, sondern erschüttert auch das Vertrauen in privatwirtschaftlich organisierte Altersvorsorgesysteme.“
Der SoVD betont, dass sich die Deutsche Rentenversicherung – trotz aller Herausforderungen – in der Krise als deutlich stabiler erwiesen habe. „Das umlagefinanzierte Rentensystem hat wiederholt bewiesen, dass es krisensicher funktioniert – anders als viele kapitalgedeckte Systeme, die auf hohe Renditeversprechen setzen und bei Marktschwankungen ins Straucheln geraten“, so Bornhalm weiter.
Vor diesem Hintergrund erneuert der SoVD seine Forderung nach einer solidarischen Erwerbstätigenversicherung, in die alle einzahlen – auch Selbstständige, Beamte und Freiberufler wie Apotheker. „Ein solidarisches System funktioniert nur, wenn es breit aufgestellt ist. Österreich zeigt uns, wie es gehen kann: Dort zahlen fast alle Erwerbstätigen in eine gemeinsame gesetzliche Rentenversicherung ein – mit nachweislich stabilen Rentenleistungen“, betont Bornhalm.