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Rente mit 63: Welcher Jahrgang hat die höchsten Abschläge?

Aktuelles Rente

Immer mehr Menschen in Deutschland gehen bereits mit 63 in den Ruhestand. Mittlerweile ist das allerdings nur noch mit finanziellen Abschlägen möglich. Für welchen Jahrgang das besonders bitter ist - das erklären wir in diesem Beitrag.

Rente mit 63: Welcher Jahrgang hat die höchsten Abschläge?

Nur etwa die Hälfte aller Einwohner in Deutschland arbeitet tatsächlich bis zum Erreichen des gesetzlichen Rentenalters. Viele gehen früher. Zum Beispiel mit 63. Ohne Schwerbehinderung ist das der frühestmögliche Einstieg in den Ruhestand. Das geht allerdings nur noch mit Abzügen.

Nur mit Abzügen?

Ja, so ist es. Bei der "Rente mit 63" handelt es sich um die Altersrente für langjährig Versicherte. Und hier zahlen Sie schon ab dem ersten Monat vor der Regelaltersgrenzes bares Geld für den Vorruhestand.

Sie haben gehört, dass man nach 45 Versicherungsjahren auch abschlagsfrei in die vorgezogene Rente kommt? Das kann gut sein. Stimmt aber nicht mehr - denn das galt nur für ganz bestimmte Jahrgänge. Mehr dazu in diesem Beitrag.

Zum 63. Geburtstag geht es nur noch über Abschläge in die Rente. Ohne Ausnahme. Dazu ein Beispiel.

Markus ist Jahrgang 1962. In der Tabelle oben können Sie sehen, dass er eigentlich bis 66 und acht Monate arbeiten müsste, um in die reguläre Rente zu kommen.

Doch Markus möchte bereits früher - zum 64. Geburtstag eine Altersrente beziehen. Da er die Voraussetzungen zur Altersrente für langjährig Versicherte erfüllt, ist das möglich. Es kostet allerdings Geld.

Jeder Monat vor der Regelaltersgrenze schlägt mit 0,3 Prozent Abschlag zu Buche. Von 66 und acht Monaten bis zum 64. Geburtstag sind das insgesamt 32 Monate. Das mal 0,3 Prozent macht 9,6 Prozent.

Geht Markus bereits mit 64 in Rente, verliert er knapp zehn Prozent seiner Bruttorente.

Wir können also festhalten: Die Altersrente für langjährig Versicherte muss man sich erst einmal leisten können.

Welches Baujahr zahlt am meisten für die Rente mit 63?

Doch nicht jeder Jahrgang, der in die Rente mit Abschlag geht, zahlt dafür gleich viel. Als Faustregel kann man sagen: Je jünger Sie sind, desto teurer wird es. Nach heutigem Stand greift diese Regel allerdings nur bis zu einem ganz bestimmten Jahrgang.

Wer ganz konkret zum 63. Geburtstag in die Altersrente möchte, zahlt pro Monat 0,3 Prozent Abschlag. Das wissen wir bereits. Mit Baujahr 1960 käme über diesen Weg ein Abschlag in Höhe von zwölf Prozent zusammen. 40 Monate x 0,3 Prozent.

Warum 40 Monate? Die Regelaltersgrenze liegt für den Jahrgang 1960 bei 66 und vier Monaten. Will ich zum 63. Geburtstag in die Rente, bedeutet das eine Lücke von drei Jahren und vier Monaten - also insgesamt 40 Monate.

"Der höchste Abschlag für die Rente zum 63. Geburtstag beträgt zurzeit 14,4 Prozent. Der gilt für alle, die 1964 oder später geboren wurden."

Christian Schultz, SoVD Schleswig-Holstein

Höchster Abschlag 14,4 Prozent

Der maximale Abzug für die Rente mit 63 fällt mit 48 Monaten an. Also dann, wenn Ihre Regelaltersgrenze mit 67 beginnt. Das gilt für alle Jahrgänge ab 1964. Aber Vorsicht: Ihre Rente verringert sich nicht nur um 14,4 Prozent. Auch Beiträge für Kranken- und Pflegeversicherung müssen Sie in Gedanken schon einmal abziehen. Noch einmal rund elf Prozent.