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Vor der Rente arbeitslos - jetzt freiwillige Beiträge zahlen?

Aktuelles Rente Armut

Wer gerade nicht in der DRV pflichtversichert ist, kann freiwillig in die gesetzliche Rente einzahlen. Uns hat nun folgende Frage eines Lesers erreicht: Sollte man freiwillige Beiträge entrichten, wenn man kurz vor der Rente arbeitslos wird?

Vor der Rente arbeitslos - jetzt freiwillige Beiträge zahlen?

Es geht ganz konkret um folgenden Fall: Die betroffene Person, nennen wir ihn Dieter, hat einige Jahre vor dem geplanten Rentenbeginn seinen Job verloren. Die Überlegung lautet nun: Macht es Sinn, ab jetzt freiwillig in die gesetzliche Rente einzuzahlen? Dieter aus dem Beispiel hat sogar bereits die 45-jährige Wartezeit zur Altersrente für besonders langjährig Versicherte erfüllt. Was hat das zu bedeuten?

Warum sollte man freiwillig in die Rente einzahlen?

Zunächst müssen wir kurz klären, warum man überhaupt aus freien Stück Geld in die Deutsche Rentenversicherung zahlen sollte. Möglich ist das überhaupt nur, wenn Sie nicht über irgendeinen anderen Status Pflichtmitglied sind. Wenn Sie also versicherungspflichtig angestellt sind, können Sie keine zusätzlichen Beiträge leisten.

Übrigens auch nicht, wenn Sie offiziell arbeitslos gemeldet sind - also im Bezug von Arbeitslosengeld I. Denn jetzt zahlt die Arbeitsagentur für Sie Beiträge an die DRV.

Anders ist das zum Beispiel, wenn Sie selbstständig arbeiten oder Hausfrau bzw. -mann sind. Auch im Bezug von Arbeitslosengeld II, also "Hartz IV", sind Sie nicht pflichtversichert. In diesem Fall könnten Sie freiwillige Beiträge an die DRV abführen.

Und warum?

Zum einen können freiwillige Beiträge wichtig sein, wenn Sie eine bestimmte Wartezeit in der DRV erfüllen möchten. Besonders wichtig ist das bei vorgezogenen Altersrenten. Hier gibt es einmal die Variante mit 35 Versicherungsjahren, die relativ einfach zu erreichen ist. Doch darüber hinaus gibt es auch eine 45-jährige Versicherungszeit - hier wird es schon deutlich schwieriger, weil bestimmte Zeiten wie der Bezug einer Erwerbsminderungsrente nicht mitgezählt werden.

Erkundigen Sie sich bitte bei der Deutschen Rentenversicherung, ob und in welchem Ausmaß die Zahlung freiwilliger Beiträge für Ihre Wartezeiten sinnvoll wäre. Denn um das zu beantworten, ist ein Blick in Ihr Rentenkonto Pflicht.

Höhere Rente durch freiwillige Beiträge

Der andere Sinn und Zweck, freiwillig Geld an die gesetzliche Rentenversicherung abzudrücken, betrifft die Höhe Ihrer Rente. Denn wenn Sie Kohle einzahlen, wachsen Ihre Rentenansprüche im Alter.

Wie viel Sie zahlen wollen, bleibt Ihnen überlassen. Je mehr Sie abgeben, desto größer wird Ihr Rentenkonto. Es gibt jedoch zwei Grenzbeträge, die Sie monatlich nicht unter- bzw. überschreiten können. Aktuell, also im Jahr 2022, müssen Sie mindestens 83,70 Euro abdrücken. Höchstens sind es 1311,30 Euro, von denen Sie sich trennen dürfen. Wie gesagt - pro Monat.

Was das bringt? Darüber gibt die DRV auf ihrer eigenen Website Auskunft. Wer zum Beispiel ein Jahr lang den Mindestbeitrag von 83,70 Euro zahlt, erhöht seinen monatlichen Rentenanspruch damit um satte vier Euro. Sie zahlen den oben genannten Höchstbetrag? Dann wächst Ihre monatliche Rente nach einem Jahr um immerhin 70 Euro.

Freiwillig einzahlen bei Arbeitslosigkeit?

Kommen wir zurück zu Dieter und seiner Ausgangsfrage: Lohnt es sich, freiwillige Beiträge zu zahlen, wenn man kurz vor der geplanten Rente seinen Job verliert? Vielleicht sogar, wenn die erforderliche Wartezeit für die Altersrente bereits komplett ist?

Aus der Perspektive der Versicherungsjahre lohnt es sich in diesem Fall natürlich nicht. Das können Sie sich schenken. Interessant kann es höchstens werden, wenn Sie Ihre Rentenansprüche erhöhen möchten. Wie wir jedoch oben gesehen haben, ist der finanzielle Mehrwert zumindest auf den ersten Blick überschaubar.

Achtung: Wenn Sie Ihren Job verlieren und nun Arbeitslosengeld erhalten, können Sie ohnehin keine freiwilligen Beiträge zahlen - Sie sind bereits pflichtversichert über die Arbeitsagentur.