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Darum vergeben wir den Integrationspreis

Behinderung

Seit 20 Jahren vergibt der Sozialverband in Schleswig-Holstein den Integrationspreis. Heute würde man eher sagen: Es geht um Inklusion. Ende der 90er Jahre war dieser Begriff für Menschen mit Behinderung allerdings noch nicht akzeptiert – damals sprach man von „Integration“. Dem Sozialverband geht es mit seinem prestigeträchtigen Preis um Personen, Unternehmen oder Vereine, die sich in besonderem Maße für Menschen mit Behinderung einsetzen.

Ein Preis für die Inklusion

Vor 20 Jahren sah die Lebenswelt von Menschen mit Behinderung in Deutschland noch anders aus. Viele Aspekte haben sich seither verbessert, vor allem im Bereich der Barrierefreiheit. Bei Neubauprojekten der öffentlichen Hand muss mittlerweile ganz selbstverständlich barrierefrei geplant und gebaut werden. Auch die Eingliederungshilfe ist in den letzten Jahren weiterentwickelt worden. Aber heute gilt wie damals: Es bleibt viel zu tun, um Menschen mit Behinderung einen tatsächlich gleichberechtigten Zugang zu allen Lebensbereichen anbieten zu können.

Der Verein „Meer bewegen e.V.“ aus Wittensee hat den Integrationspreis 2016 erhalten.

Gute Beispiele brauchen eine Bühne

Wir als Sozialverband möchten die Inklusion. Natürlich wissen wir, dass auf dem Weg in eine inklusive Gesellschaft vor allem bei den Menschen selbst Veränderungen wichtig sind: Alle müssen sich auf ein inklusives Schleswig-Holstein einlassen – Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Behörden, bei der Polizei, den Rettungsdiensten, selbst im Einzelhandel. Jeder ist gefordert.

Wir möchten mit unserem Integrationspreis die Aufmerksamkeit auf diejenigen lenken, die schon weiter sind. Der Sozialverband möchte die besten Beispiele bekannt machen. Damit auch andere sehen können, dass oftmals gar nicht viel nötig ist, um ein kleines Stück weiterzukommen auf dem Weg zur Inklusion.

Die Preisträger im Überblick

Seit 1997 vergibt der SoVD gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft der Hauptschwerbehindertenvertretungen seinen Integrationspreis. Ausgezeichnet werden Personen und Einrichtungen, die sich in besonderer Weise um die Integration von Menschen mit Behinderung verdient machen.

Die bisherigen Preisträger sind:

1997: Horst Borchardt, Schwarzenbek, besonderer Einsatz für ältere behinderte Mitbürger

2000: BP-Mineralölunternehmen Uwe Klehn/ Heinz Traber, Einführung des Dienst-Ruf-Systems für mobilitätseingeschränkte Menschen

2000Willy-Otto Schulze, Lauenburg, Einsatz für behinderte Menschen

2002: Verein „Unterwegs ohne Grenzen“, Stadtführer für Mobilitätsbehinderte

2003: Förderschule Kastanienhof in Oldenburg

2004: Hotel „Alter Kreisbahnhof“, Schleswig

Aufbau / Führung eines Integrationsbetriebs

2005: Tierpark Gettorf

Sehbehindertengerechte Ausstattung

2006: Kino „Lichtblick Filmtheater“, Oldenburg

Integrationsbetrieb

2007: AUTOKRAFT Neustadt

Besonderes Engagement für einen beinamputierten Mitarbeiter / besondere Bemühungen bei der Beförderung von Menschen mit Behinderung

2008: Deutsche Angestellten Akademie (DAA)

Kieler-Woche-Begleitservice für Menschen mit Behinderung

2010: Oberlandesgericht Schleswig

2011: DJ Gerd (Gary) Mangels, Kiel

DJ Gary Mangels veranstaltet seinen vielen Jahren eine Disco für Menschen mit Behinderung

2012: Ehepaar Freudenthal aus Kiel

Besonderer Einsatz für junge Menschen mit Behinderung

2013: SCHEER Heizsysteme & Produktionstechnik GmbH, Wöhrden

Integrationsunternehmen

2014: Integratives Theater Kiel

Gemeinsames professionelles Theater von Darstellern mit und ohne Behinderung

2015: Holstein Kiel und DRK Kiel für das gemeinsame Projekt „Blindenreporter“

Kostenlose Audio-Tonspur bei Heimspielen von Holstein Kiel

2016: „Meer bewegen e.V.“ aus Groß-Wittensee

Segelkurse und freies Segeln für Kinder und Jugendliche mit Behinderung

2017: Stiftung Drachensee, Kiel

Gründung und Betrieb des Instituts für inklusive Bildung

2018: Haus Windschur, St. Peter-Ording

Erstklassige Ausbildung von Menschen mit Behinderung für den ersten Arbeitsmarkt

2019: Ron Paustian und „Inklusion muss laut sein“, Dithmarschen

Ron Paustian und sein Team beraten Konzerte und Festivals zur Barrierefreiheit und ermöglichen Menschen mit Behinderung die Teilnahme an kulturellen Events.

Und für die Zukunft?

Wenn Sie selbst einen Vorschlag haben, wer den Integrationspreis des SoVD in Schleswig-Holstein erhalten sollte, wenden Sie sich bitte an:

Christian Schultz
Referent für Sozialpolitik
Telefon: 0431 / 65 95 94 - 22
Mail: sozialpolitik(at)sovd-sh.de


Kommentare (2)

  • user
    Christian Schultz
    am 23.01.2018

    Hallo Christina,

    danke für Deinen Vorschlag! Das klingt sehr spannend, und wir werden uns das näher anschauen!

    Christian Schultz, SoVD SH

  • user
    Christina Deuter
    am 23.01.2018

    Ich schlage „Inklusion muss laut sein“ vor

    Die Freiheit das eigene Leben zu gestalten, ist nicht nur ein Traum, es ist eine Aufgabe, die uns bei Inklusion Muss Laut Sein jeden Tag bewegt. Menschen mit Behinderungen, die selbstbestimmt Konzerte, Festivals und andere öffentliche Veranstaltungen besuchen möchten, sollen gleiche Rechte und Chancen bekommen. Dieses ist der Antrieb und der Grundgedanke hinter Inklusion Muss Laut Sein. Zur Zeit sind für IMLS 1700 Ehrenamtler in ganz Europa tätig um Teilhabe in allen Bereichen zu ermöglichen. Dabei steht der Spaß und die Menschlichkeit im Vordergrund.

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