Aber nicht nur Staatsdiener kochen in der Altersvorsorge ihr eigenes Süppchen. Auch bestimmte Berufsgruppen entziehen sich mit der Gründung eigener Versorgungswerke dem solidarischen Gedanken in der Rentenversicherung – allen voran die Ärzteschaft.
Mit Erwerbstätigen- und Bürgerversicherung sollen diese Strukturen überwunden werden. Die einfache Idee hinter der Erwerbstätigenversicherung: Alle Menschen, die einem Beruf nachgehen – ob angestellt, selbstständig oder verbeamtet – zahlen in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Alle erhalten am Ende ihres Berufslebens eine Rente nach gleichen Voraussetzungen. Wer mehr verdient hat, bekommt auch mehr Rente. Selbstverständlich wird es weiterhin möglich sein, darüber hinaus privat vorzusorgen.
Analog dazu sieht das Modell der Bürgerversicherung vor, die Zweiklassengesellschaft beim Arzt oder im Krankenhaus zu beenden. Für die ärztliche Vergütung soll es keine Rolle mehr spielen, ob ein Patient privat oder gesetzlich versichert ist. Alle Bürgerinnen und Bürger zahlen ihre Beiträge für eine Versicherung. Wer mehr will, kann sich gern eine private Zusatzversicherung gönnen.
Warum der Sozialverband sowohl Erwerbstätigen- als auch Bürgerversicherung unterstützt
Der SoVD fordert schon seit vielen Jahren einen Systemwechsel in der Sozialversicherung. Alfred Bornhalm, Landesvorsitzender des SoVD in Schleswig-Holstein, sagt: „Das Nebeneinander der unterschiedlichen Systeme bei Rente und Pension ist nicht mehr zu vermitteln. Während bei der gesetzlichen Rente immer wieder alternativlose Einschnitte angemahnt werden, steigen die Pensionen ungebremst. Die Kluft zwischen beiden Versorgungssystemen wird immer größer, das kann man den Menschen doch nicht mehr erklären.“
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