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Rente nach 45 Jahren: Wirklich keine Nachteile?

Aktuelles Rente

Wichtigste Voraussetzung für die Altersrente für besonders langjährig Versicherte sind 45 Jahre einer ganz bestimmten Wartezeit. Nur wenn Sie die erfüllt haben, kommen Sie abschlagsfrei in den Ruhestand.

Rente nach 45 Versicherungsjahren - wirklich keine Nachteile?

Allerdings nicht sofort. Und auch nicht mehr zum 63. Geburtstag. Dieser Zug ist abgefahren und war lediglich ganz bestimmten Jahrgängen vorbehalten. Nein, mit 45 Versicherungsjahren im Rahmen der Altersrente für besonders langjährig Versicherte kommen Sie genau zwei Jahre früher in die Altersrente. Abschlagsfrei. Nicht mehr und nicht weniger.

Die "Rente mit 63" gibt es zwar auch noch. Hierbei handelt es sich jedoch um die "für langjährig Versicherte" - und die kommt immer mit Abschlägen daher. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Video.

Hat die Rente nach 45 Jahren einen Haken?

Zwei Jahre früher also. Und dann abschlagsfrei. Das klingt erst einmal hervorragend. Aber haben wir hier etwas übersehen? Beinhaltet die Altersrente für besonders langjährig Versicherte einen Haken, auf den Sie vorbereitet sein müssen?

Nun, einen wirklichen Nachteil suchen Sie bei dieser Rentenvariante vergeblich. Auch die reinen Fakten sprechen eine eindeutige Sprache. Im Jahr 2021 lag die durchschnittliche überwiesene Bruttorente bei satten 1.427,06 Euro. Satt im Vergleich zu anderen Rentenarten, die oben erwähnte "Rente mit 63" etwa kommt in dieser Statistik gerade einmal auf 1.074,02. Im offiziellen Datenportal der DRV finden Sie dazu noch weitere Infos.

Aber natürlich müssen Sie eines bedenken, wenn Sie zwei Jahre früher in die Altersrente einkehren. Wenn auch ohne Abzüge. Sie zahlen in dieser Zeit auch 24 Monate weniger auf Ihr Rentenkonto ein. Auch die Beiträge des Arbeitgebers fließen in dieser Zeit nicht mehr. Klar, es gibt zwei Jahre früher eine abschlagsfreie Rente. Aber diese Rente wäre 24 Monate später dennoch höher. Bei gutem Verdienst sogar spürbar höher.

Zwei Jahre keine zusätzlichen Rentenbeiträge

Vor diesem Hintergrund ist das Haar in der Suppe tatsächlich einzig und allein die fehlenden zusätzlichen Entgeltpunkte auf dem Rentenkonto. Darüber hinaus ist die Altersrente für besonders langjährig Versicherte ein sogenannter "No-brainer", also ein Punkt, über den Sie eigentlich nicht nachdenken müssen. Keine weiteren Nachteile.

Sollten Sie also die Option haben, zwei Jahre früher in die Rente einzusteigen, braucht es nur einen Blick auf die aktuelle Renteninformation. Ist die Rente für Ihre Pläne in den kommenden Jahren ausreichend? Möchten Sie gern schon jetzt deutlich mehr Zeit für sich und die Enkelkinder? Dann einen schönen Start in den Ruhestand! Falls die Rentenhöhe allerdings nicht zufriedenstellend ist, kommt vielleicht auch Plan B in Betracht. Und Sie lassen sich noch ein wenig Zeit.


Kommentare (8)

  • user
    Roy Roßborsky
    am 25.06.2023

    Hallo

    Mir persönlich geht es genau so.Ich geboren im September 67 müsste eigentlich bis zum 30.09.2034 arbeiten.Da ich aber über 50% schwerbehindert bin könnte ich schon ab 1.10.2032 in Rente abschlagsfrei gehen.Darüber hinaus hätte ich dann aber auch die 50 Arbeitsjahre voll.Ich weiß das würde an mein abschlagsfreien Rentenbeginn zum 1.10.2032 nichts ändern aber wieso werden mir trotzdem 14,4% abgezogen wenn ich am 1.10.2030 in Rente gehen will und nicht wie ich denken würde 7,2 % .Kann mir das mal jemand erklären warum dann die Regelung mit der Rente nach 45 Beitragsjahren nicht mehr greift.

    • user
      Christian Schultz
      am 26.06.2023

      Hallo Roy, so ist das nicht richtig. Mit Schwerbehindertenausweis können Sie entweder zwei Jahre früher ohne Abschlag gehen. Oder bis zu fünf Jahre früher - dann kostet jeder Monat über die abschlagsfreie Variante hinaus 0,3 Prozent Abzug. Bei maximal drei zusätzlichen Jahren wären das höchstens 10,8 Prozent Abschlag.

      Mit den 45 Versicherungsjahren haben Sie wegen Ihrer Schwerbehinderung nichts zu tun.

  • user
    Rosmarie Retzschke
    am 06.02.2023

    Ich bin 05/59 geboren. Am 1. August 23 habe ich meine 45 Arbeitsjahre geschaft und möchte gern in Rente gehen. Muß ich mit Abzügen rechnen?

    • user
      Christian Schultz
      am 06.02.2023

      Wenn Sie mit 64 und zwei Monaten in die Altersrente für besonders langjährig Versicherte gehen, müssen Sie keine Abschläge hinnehmen. Nur wenn Sie früher gehen wollen: Dann 0,3 Prozent Abzug für jeden Monat, sie Sie vor 66 und 2 Monate gehen.

  • user
    Rudi
    am 04.10.2022

    Bin am 31.7.60 geboren

    Habe im Oktober meine 45 Versicherungsjahre erreicht.

    Bin seit 30.6.krank geschrieben

    Kann ich mich 2Jahre vorher arbeitslos melden und so die 2 Jahre überbrücken bis zur abschlagsfreien Rente

    Grüße Rudi

  • user
    K. Gerlach
    am 14.09.2022

    Dieser Artikel ist mir nicht kritisch genug.

    Ich werde mit knapp 62 Lebensjahren die 45 Jahre für besonders langjährig Versicherte erreicht haben.

    Somit sind es mit 63 Lebensjahren bereits mehr als 46 Jahre. Gehe ich nach mehr als 46 Jahren mit 63 in Rente bekomme ich noch immer 14,4% von meiner Rente bis zum Lebensende abgezogen. Mit welchen Recht? Wieso bekomme ich meine volle Rente erst mit 65, nach dann mehr als 48 langjährigen Versicherungsjahren? Hier läuft mächtig was schief. Meine Erwartung ist, daß Verbände wie der SoVD dafür eintreten, daß man nach 45 langjährigen Versicherungsjahren die volle Rente bekommt, ohne weitere Abzüge und unabhängig vom Lebensalter.

    • user
      Klaus Stanislaw
      am 21.11.2022

      Guten Tag, K. Ferlach,

      Ihre Meinung teile ich zu 100%.

      Bin 05/1960 geboren, habe meine 45 Berufsjahre schon erreicht. Bin gesundheitlich eingeschränkt, nach 45 Jahren im Maschinenbau.

      Zur Zeit arbeitlos/ALG1. Habe noch zum Glück einen befristeten Minnijob bis 04/2023.

      Wie es ab 05/2023 für mich weiter geht, da werde ich 63, das will mir Niemand wirklich sagen. Dann nach knapp 46 Berufsjahren !

      Eine große Entäuschung, für mich, sind die Bundesregierungen und deren Minister (Kohl/Blühm, Schröder/Harz, Merkel/Nahles).

      Pfuih !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

      Mich kotzt unser "Rentensystem" an.

      In anderen europäischen Ländern funktioniert das viel besser. Da werden die Altersverdienstende wesentlich besser behandelt und vergütet.

      Zur Erinnerung an alle Mitleser: Deutschland ist das Land in Europa mit dem HÖCHSTEN Bruttosozialprodukt.

      Von unserer Regierung in Deutschland wird zu viel Geld weiter verschenkt. Oder sogar verschleudert ?

      Mir wird immer mulmiger, wenn ich an die Rente denken muss.

      In Deutschland ist für die Kleinen nichts mehr sicher. Aber auch gar nichts.

      Bin nur noch traurig. Wenn ich noch könnte, würde ich ausreisen in ein Billigland und von dort meine "Deutschlandrente" überweisen lassen. Geht aber gesundheitlich bei mir nich mehr.

      Also muss ich alles ertragen bis zum Tod.

      DANKE AN UNSERE REGIERENDEN, FÜR IHR AUßERORDENTLICHE GÜTE, DASS ICH HIER NOCH BIS ZUM TOD DAHIN VEGITIEREN DARF.

      Nach einem Gruß ist mir wirklich nicht mehr.

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